DLV | Wettkampfsystem | Kinderleichtathletik

oder auf den Disziplinkarten nicht endgültig geregelt sind, sollten die entsprechenden Verantwortlichen (z. B B. Wettkamp fl eiter) nach eigenem Ermessen und für den Veranstaltungstag und alle Teilnehmer gleich entscheiden – und zwar im Sinne der Kinder. Protokoll und Listenführung Wettkampfergebnisse werden vom jeweiligen Proto- kollführer an der Wettkampfanlage lesbar und or- dentlich protokolliert. Neben einer geeigneten Schreibunterlage sollten Kugelschreiber und Blei- stift (bei Regenwetter) parat sein. Um einen zügigen Ablauf zu gewährleisten und den Kindern das Gefühl zu vermitteln, dass alles seine Richtigkeit hat, soll- ten die Kinder vor ihrem jeweiligen Versuch per Na- men aufgerufen werden. Idealerweise wird zeit- gleich auch bereits das jeweils folgende Kind aufge- rufen, z. B.: „Jetzt Max, danach Julia!“ Erklären, demonstrieren, ausprobieren Bevor die Kinder eine Wettkampfdisziplin absolvie- ren, soll jedes Kind mit dem vertraut sein, was es in der Disziplin erwartet. Daher wird allen Kindern bei der Ankunft an der Wettkampfanlage durch einen Wettkampfhelfer zunächst nochmals kindgerecht erklärt und demonstriert, was zu machen und wo- rauf zu achten ist (z. B B. Ungültigkeitskriterien). An- schließend steht den Kindern mindestens ein Probe- versuch zu. Keine Leistung – und nun? Ein Kind ist gestürzt oder die Stoppuhr ist ausgefal- len – solche Missgeschicke passieren und sind menschlich. Egal ob aus eigenem Verschulden (z. B B. Sturz) oder durch Fremdeinwirkung: Kann ein Kind oder eine Staffel einen Versuch nicht beenden, soll- te der Wettkamp fl eiter einen Ersatzversuch gewäh- ren. Behinderungen Ist ein Kind bei der Versuchsausführung behindert worden, darf es den Versuch selbstverständlich wie- derholen. Bei Läufen sollten dabei weitere Kinder im Wiederholungslauf „zum Spaß“ antreten, um den Wettkampfcharakter aufrechtzuerhalten. Das behindernde Kind wird kindgerecht auf sein Fehlverhalten aufmerksam gemacht. Sofern die Be- hinderung unabsichtlich war, bleibt dies ohne weite- re Konsequenzen. Unsportliches Verhalten In der Kinderleichtathletik gibt es grundsätzlich kei- ne Disquali fi kationen aufgrund von Ausführungsfeh- lern oder unbewusster Vorteilsnahme. Beide Situa- tionen sollten in einer Wiederholung des Versuchs enden. Lediglich bewusst unsportliches Verhalten sowie das absichtliche Missachten von Regularien oder Ausführungsbestimmungen zum eigenen Vor- teil (z. B B. In-Kauf-Nehmen der Strafpunkte und Durchrennen bei Wechselsprüngen, mehrmaliges bewusstes Auslassen der Umkehrstange in der Hin- dernissprint-Staffel) kann zur Disquali fi kation eines Teams bzw. eines Athleten führen. Team bzw. Athlet werden in diesem Fall auf dem letzten Ranglisten- platz der jeweiligen Disziplin geführt. Zuschauer im Innenraum Anfeuern ist ausdrücklich erwünscht – und das geht am besten, wenn man nah am Geschehen ist. An- ders als bei Wettkämpfen der Großen gibt es keine Regel, dass Zuschauer nicht in den Innenraum dür- fen. Im Gegenteil: Die beste Stimmung kommt ge- nau dann auf, wenn die Kinder das Anfeuern haut- nah erleben. Dennoch dürfen Zuschauer das Wett- kampfgeschehen nicht behindern oder in den Wett- kampf eingreifen. Idealerweise ist an jeder Anlage ein Bereich abgetrennt, in welchem sich Zuschauer aufhalten dürfen. Gänzlich unbeteiligte oder das Wettkampfgeschehen störende Personen müssen den Innenraum jedoch verlassen. Weniger geht immer! Der systematische Aufbau der Disziplinen über meh- rere Altersklassen hinweg erhöht die koordinativ- technischen Ansprüche der gefragten Bewegungs- ausführungen mit zunehmendem Alter. So wird im Drehwurf der Altersklasse U8 aus dem Stand (Wurf- auslage) geworfen, während in der U10 und U12 eine ganze bzw. eineinhalbfache Drehung vorangeschal- tet werden können. Selbstverständlich können Kin- WETTKAMPFSYSTEM KINDERLEICHTATHLETIK 107

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