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W E T T K A M P F S Y S T E M K I N D E R L E I C H TAT H L E T I K ALTERSGEMÄSSE LEICHTATHLETIK FÜR ALLE KINDER HERAUSFORDERND ENTWICKLUNGSGEMÄSS ZIELORIENTIERT und jetzt auch: INKLUSIV L E I CHTATH L E T I K . D E

IMPRESSUM UND INHALT WETTKAMPFSYSTEM KINDERLEICHTATHLETIK 2 HERAUSGEBER: Deutscher Leichtathletik-Verband REDAKTION: David Deister, Frank Müller AUTORENTEAM: AG Wettkampfsystem Kinderleichtathletik (ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter in den Kreisen, Landesverbänden und beim DLV), David Deister, Dr. Birgit Dreisbach, Fred Eberle, Esther Fittko, Hans Katzenbogner, Yvonne Ripper, Hans-Joachim Scheer, Mo Schwarz, Dominic Ullrich, Axel Voigt MITARBEIT: AG Wettbewerbssystem im Nachwuchsbereich (ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter aus den Bereichen der DLV-Jugend, Wettkampforganisation und olympische Leichtathletik), Achim Bersch, Jan Kern, Manfred Mamontow, Günter Mayer, Jörg Peter, Hans-Dieter Richter, Wolfgang Rummeld, Bärbel Wöckel NEUAUFLAGE 2020 UND ÜBERARBEITUNG 2022 (KILA INKLUSIV): An der Überarbeitung 2020 waren darüber hinaus beteiligt: Nicolas Fröhlich, Oliver Krämer, Liv Kornhuber, Benjamin Heller, Jan Steinmüller, Teilnehmer des Bundestreffen Kinderleichtathletik, Mitglieder der DLV-Jungkampfrichter-Initiative. An der Überarbeitung „KiLa inklusiv“ waren beteiligt: Volker Jennemann, Jasmin Koser, Daniel Schwarz, Matthias Ströher, Katharina Schulz, Lena Lauderbach, Julia Leining ALLE FOTOS: Benjamin Heller (wenn nicht anders angegeben) COPYRIGHT: © Deutscher Leichtathletik-Verband (DLV), Darmstadt, 12/2022 (inhaltlicher Stand 1/2020) Um die Lesbarkeit des Textes zu vereinfachen, wird in dieser Broschüre lediglich die männliche Form verwendet. Selbstverständlich sind in allen Fällen alle Geschlechter mit eingeschlossen. EINLEITENDES: LEICHTATHLETIK FÜR ALLE KINDER 3 KINDER SIND FÜR WETTKÄMPFE – WETTKÄMPFE FÜR KINDER 4 ABLAUF DER WETTKÄMPFE UND DISZIPLINENÜBERSICHT 6 Kinderleichtathletik-Wettkämpfe richtig gestalten 6 Inklusive Tipps und übergreifende Hinweise 7 Disziplinenübersicht und -konzept 7 ALLE DISZIPLINEN 14 Wettkampfkarten Laufen 14 Wettkampfkarten Springen 54 Wettkampfkarten Werfen 80 INKLUSIVE TIPPS Übergreifende Hinweise 98 Disziplinbereich Laufen 100 Disziplinbereich Springen 110 Disziplinbereich Werfen 118 AUSWERTUNG (RANGLISTENPRINZIP) 126 VERANSTALTUNGSSERIEN UND LIGEN 128 ORGANISATION UND RAHMENBEDINGUNGEN 134 BUNDESJUGENDSPIELE FÜR KINDER UND JUGENDLICHE MIT BEHINDERUNG 142

WETTKAMPFSYSTEM KINDERLEICHTATHLETIK 3 Für die einen ist es die „olympische Kernsportart“ und für die anderen „die (elementare) Grundlagensportart Nr. 1“. Und mit Blick auf alle Kinder? Für sie soll die Leichtathletik vor allem Folgendes sein: altersgerecht, zeitlos und auf die spätere Jugend vorbereitend. KINDER Ganz egal, ob groß oder klein, kräftig oder schmal, mit oder ohne Behinderung, egal welchen Geschlechts – so unterschiedlich die 6- bis 11-Jährigen, so verschieden die Gründe und Motive, sich für ein bestimmtes Hobby oder eine konkrete Sportart zu interessieren. Die offensichtlichen körperlichen Merkmale sind das eine. Darüber hinaus sollte nicht vergessen werden, dass jedes Kind andere, ganz eigene motorische Voraussetzungen aus Freizeit, Schule und ggf. Verein mitbringt. Was Kinder in den verschiedenen Altersklassen überhaupt verstehen und wie man diese jeweils am besten erreicht, motiviert und aktiviert, ist von besonderem Interesse. Und wer sich für die Gefühlswelt der Kleinen interessiert, hat sich bereits auf den Weg gemacht, sich auch ganz allgemein mit der Psyche der Kinder zu befassen – konkret bezogen auf die kognitiven, motivationalen und emotionalen Eigenschaften der einzelnen Kinder. Nicht zuletzt stellt sich die Frage nach dem sozialen Gefüge und der Entwicklung. „Kinder brauchen Kinder“, sie suchen nach Vorbildern und untereinander nach Austausch und Interaktion. Sie sind dankbar für Abwechslungsreichtum und Vielfalt. Kinder wollen … … Spannung, Spaß und Action. … sich untereinander messen. … Neues entdecken und ausprobieren. … Abwechslung. … Herausforderungen. … Aufmerksamkeit. … Anerkennung. … spielen. … „Nochmal!“ und „Mehr!“ … „Schneller!“ – „Höher!“ – „Weiter!“ LEICHTATHLETIK FÜR KINDER Welche Sportart einen anspricht, welche Angebotspalette ein nahegelegener Verein parat hat und wie die Übungsleiter auf den Nachwuchs eingehen – wem es gelingt, die Neugier der Zielgruppen zu wecken, im Hier und Jetzt für Spaß, Freude und auch möglichst dauerhaft für Begeisterung und Leidenschaft zu sorgen, dem ist der Zulauf vieler Mädchen und Jungen gewiss. Einen besonderen Reiz macht in der Leichtathletik die Wechselwirkung von Training und Wettkampf aus. Im Training stehen das zielorientierte Spielen und das variantenreiche Üben im Vordergrund. Unmittelbar vor den Wettkämpfen steht dann vorrangig das Ausprobieren, Imitieren und Simulieren der anstehenden Wettkampfdisziplinen auf dem Übungsprogramm. Wettkämpfe gelten als „Salz in der Suppe“. Dabei ist jede einzelne der mehr als 40 Disziplinen klar geregelt, stets einschließlich eines bestimmten Spielraums, den Sportfest-Organisatoren vor Ort brauchen und den sie nutzen sollten. Jedes Kind entwickelt sich ganz individuell. Und was lässt sich allgemein festhalten? EINLEITENDES: LEICHTATHLETIK FÜR ALLE KINDER Definition „Kinder“: Kinder sind keine „kleinen“, „verkürzten“ oder „reduzierten“ Erwachsenen. Kinder sind heranwachsende Mädchen und Jungen. Kinder sind sich entwickelnde junge Menschen, die aufgrund ihrer Einzigartigkeit eigene Vorstellungen und Bedürfnisse sowie Wünsche und Fähigkeiten haben. Zum Imagefilm des Wettkampfsystems Kinderleichtathletik: leichtathletik.de/jugend/ kinderleichtathletik

Zum ureigenen Wesensmerkmal von Kindern zählt der Wetteifer. Aber: Kinder wollen nicht vermessen werden. Stattdessen wollen sie untereinander wetteifern. Im Alltag der Kinder werden Stoppuhr und Maßband nicht gebraucht. Wohl aber als Hilfsmittel bei den eigens für Kinder entwickelten Disziplinen, wenn es zum Direktvergleich von Teams und Einzelstartern kommt. 7 GRUNDSÄTZE FÜR KINDERLEICHTATHLETIKWETTKÄMPFE Die folgenden Grundsätze sorgen dafür, dass Wettkämpfe zu tatsächlichen Sportfesten für junge Leichtathleten werden. 1. Leichtathletik ist Laufen, Springen, Werfen Die über viele Jahrzehnte dominierenden Disziplinen 50-Meter-Lauf, Weitsprung und Schlagball haben für die 10- und 11-Jährigen ihren festen Platz im Wettkampfsystem. Inzwischen wird der Lauf-, Sprung- und Wurfbereich weiter aufgefächert. Über die drei Kinder-Altersklassen U8, U10 und U12 hinweg finden sich dort nun lückenlos hinführende und schrittweise erhöhte Schwierigkeitsstufen. KINDER SIND FÜR WETTKÄMPFE – WETTKÄMPFE FÜR KINDER WETTKAMPFSYSTEM KINDERLEICHTATHLETIK 4 Kinderleichtathletik ist vor allem eines: Leichtathletik im Team, wo man gemeinsam gewinnt und wichtige Erfahrungen sammeln kann.

2. Koordination vor Kondition Zwar gibt es das eine nicht ohne das andere, dennoch stehen die konditionellen Fähigkeiten vor allem im Jugendbereich im Vordergrund. Im Kindesalter geht es für die Mädchen und Jungen zunächst darum, grundlegende Bewegungserfahrungen zu machen, den Bewegungsschatz zu vergrößern und zu lernen, sich bzw. den Körper gut zu koordinieren. 3. Jede Leistung zählt Additionswertungen gibt es bei Kinderwettkämpfen in Deutschland zu Genüge (s. auch „WERTUNG“ auf Wettkampfkarten unten). Als gängigste gilt die „3 aus 4“-Regel, bei der die schwächste Leistung gestrichen wird und die drei besten zum Disziplinergebnis addiert werden. Die Botschaft: Jeder Versuch ist von Bedeutung, jedes Disziplinergebnis kann dem Team weiter nach vorne helfen. Und fällt bei einer Disziplin z. B. aufgrund zweier Missgeschicke die Leistung eines bewährten Leistungsträgers aus, dann ist ein anderes Teammitglied zur Stelle. 4. Mit effektiver Organisation zu Bewegungssportfesten „Schlangenformationswarten“ an der Weitsprunggrube? Das ist passé. Durch vereinfachte Wettkampforganisation und Leistungsermittlung (z. B. Zonen-Messungen“) haben die Kinder eine erhöhte Bewegungszeit.“ Auch grundsätzlich in der Kinderleichtathletik gilt: Je überschaubarer die Gesamtdauer, desto familienfreundlicher das Event und desto größer die Wahrscheinlichkeit, engagierte Helfer zu gewinnen. Ziel der Veranstalter sollte es sein, (z. B.) gegen 9:30 Uhr mit einem gemeinsamen Aufwärmen zu beginnen und nach drei bis maximal sechs packenden Disziplinen zur Mittagszeit im Kreis des eigenen Teams mit stolzgeschwellter Brust das Stadion zu verlassen – natürlich nicht ohne persönliche Urkunde. 5. Gemeinsam im Team Geteiltes Leid ist halbes Leid, geteilte Freude ist doppelte Freude – der Spruch, so wahr er ist für erfahrene Wettkämpfer. Erlebnisse als „Einzelkämpfer“ sammeln die „Älteren“ ab der Altersklasse U12 genug. Nicht nur bei Kinderleichtathletik-Wettkämpfen nähert sich die Spannung in den Hallen und auf den Plätzen bei Team- bzw. Staffeldisziplinen dem Siedepunkt. Dabei trägt jeder seinen Teil zum Ergebnis bei, fiebert mit und feuert die Teammitglieder an. 6. Vielseitig und vielfältig wetteifern Eintönige Wettkampfangebote und stets die gleichen Disziplinen bei jeder Veranstaltung verbreiten Monotonie und Langeweile. Stattdessen sind abwechslungsreiche Wettkampfformen Trumpf. Das fördert bemerkenswerte Erlebnisse im – aber auch am Rande des – Wettkampf(s). Eine unterschiedliche Disziplinenauswahl der verschiedenen Veranstalter spricht im Jahresverlauf alle Vorlieben, Wünsche und Fähigkeiten der Kinder an. So kann ein Kind im Laufe von fünf bis sechs Jahren in bis zu 42 Disziplinen antreten. Dabei eignen sich alle Einzeldisziplinen der Kinderleichtathletik auch in der Wettbewerbsform der Bundesjugendspiele. 7. Offenheit und Transparenz Alle Kinder, mit oder ohne Behinderung, egal welches Geschlecht, sollen die Gelegenheit haben, an diesen eigens für sie kreierten Wettkämpfen teilzunehmen, mit oder ohne Vereinsmitgliedschaft, als Schnupperprojekt oder Quereinsteigerangebot für Schüler. Gemeinsames Sporttreiben, Begegnungen und Gemeinschaftserlebnisse sind dabei von zentraler Bedeutung. Das Konzept der Teamwettkämpfe ist auch für neugierige Mädchen und Jungen gedacht, die – einmal angesprochen von Freunden, Klassenkameraden, Geschwister- oder Nachbarskindern – „Ja“ sagen zu eindrucksvollen und spannungsgeladenen Wettkämpfen. Immer wieder geht es darum, im Idealfall jeweils einen Ranglistenpunkt zu erzielen. Das ist das durchgängige Wertungsprinzip bei den Disziplinenwertungen, bei allen Wettkämpfen bis hin zu den Veranstaltungsserien oder Ligen. Dieses Ziel, jeweils möglichst mit einer „1“ zu glänzen, ist den Kindern ja schon bestens aus der Grundschule bekannt. WETTKAMPFSYSTEM KINDERLEICHTATHLETIK 5

3.1 KINDERLEICHTATHLETIK-WETTKÄMPFE RICHTIG GESTALTEN! Im Wettkampfsystem Kinderleichtathletik finden sich spannungsgeladene Teamwettkämpfe, Veranstaltungsserien sowie Cups (mit Qualifikationsrunden und Finals) als abwechslungsreiche Jahreshöhepunkte für alle 6- bis 11-Jährigen wieder. Die wichtigsten Fragen zum Ablauf dieser Veranstaltungen werden im Folgenden geklärt. Nach welchen Kriterien wählen Sie als Ausrichter die Disziplinen für Ihren Wettkampf aus? Je nach Vorliebe und Verfügbarkeit entsprechender Wettkampfanlagen und -materialien stellen Sie anhand der aufgeführten Wettbewerbe (s. Konzepte ab Seite 8 und Disziplinen ab Seite 14) ein passendes Angebot für die entsprechende Altersklasse zusammen. Folgende Vorgaben sind zu beachten: Die Durchführung jeweils einer Lauf-, Sprung- und Wurfdisziplin ist für jeden Wettkampftag grundsätzlich verbindlich. Für einen Wettkampftag sind jeweils drei bis vier Disziplinen in der Altersklasse U8, vier bis fünf Disziplinen in der U10 sowie vier bis sechs Disziplinen in der U12 vorgesehen. Eine Hindernissprint-Disziplin sollte, ein Staffelwettbewerb muss immer enthalten sein. Während in der Altersklasse U8 ausschließlich Teamwertungen erfolgen, ist in der U10 noch eine Einzelmehrkampfwertung und in der U12 eine Einzelwertung in einzelnen Disziplinen und im Mehrkampf möglich. Wer kann teilnehmen? Kinderleichtathletik ist Team-Leichtathletik. Ein Team besteht aus mindestens sechs bis maximal elf Teilnehmern. Teilnahmeberechtigt sind alle Mädchen und Jungen der entsprechenden Altersklasse sowie Kinder aus dem älteren Jahrgang der darunter liegenden Altersklasse. Die Teams sind stets gemischt, d. h., Mädchen und Jungen bilden gemeinsame Teams. Grundsätzlich gilt, dass Startgemeinschaften verschiedener Vereine für die jeweilige Veranstaltung gebildet werden können, diese können von Wettkampf zu Wettkampf wechseln. Auch einzelne Schüler aus Schulen können sich anschließen und auch Schulmannschaften dürfen teilnehmen. Die Teilhabe an Training und Wettkämpfen in der Kinderleichtathletik von Kindern mit einer Behinderung ist ein zusätzliches Angebot dieser Konzeption. Unter dem Slogan „Leichtathletik für Alle”, sollen mehr Kinder mit einer Behinderung zum Sporttreiben animiert, gemeinsam im Team Bewegungserfahrungen sammeln und somit mehr inklusive Angebote geschaffen werden. Wie läuft ein Kinderleichtathletik-Wettkampf ab? Der Wettkampf, der für die einzelnen Altersklassen jeweils nach maximal drei Stunden beendet sein sollte, wird von allen Beteiligten gemeinsam eröffnet. Anschließend absolvieren die Teams nach einem vom Veranstalter vorgegebenen Ablaufplan (meist im Riegenbetrieb) ihre Disziplinen. An einer Wettkampfanlage sollten dabei mindestens zwei Teams gleichzeitig agieren. Zwischen den verschiedenen Disziplinen sollten die Kinder die Möglichkeit haben, die Ermittlung des Gesamtergebnisses nachzuvollziehen und auf Anhieb zu verstehen. Bestens geeignet ist hier eine Live-Hand-Auswertung (z. B. an großflächigen Plakaten), bei der die Kinder unter Anleitung eines Moderators einbezogen werden. Die unmittelbar folgende gemeinsame Siegerehrung mit Urkunden für alle sollte schließlich zum bemerkenswerten Finale des Wettkampfs werden. Wie wird gewertet? Kinderleichtathletik-Veranstaltungen werden nach dem Prinzip der Ranglistenpunkte ausgewertet: In jeder Disziplin möglichst das beste Team zu sein, ist das Ziel der Kinder. Die Ergebnisse der verschiedenen Teams werden für jede Disziplin in die entsprechende Rangfolge gebracht: Das jeweils beste Team in einer Disziplin erhält einen Ranglistenpunkt, das zweitbeste zwei Punkte usw. (s. auch Seite 98). Eine einfache, für Kinder nachvollziehbare Teamwertung kommt so zum Einsatz. Gewinner ist das Team, das in der Addition aller Disziplin-Ranglistenpunkte schließlich die geringste Anzahl schafft. Wie gehen die Einzelleistungen der Teammitglieder in das jeweilige Disziplinergebnis ein? Mit Ausnahme einiger Staffeldisziplinen, bei denen die Zahl der Staffelläufer auf sechs festgeschrieben ABLAUF DER WETTKÄMPFE UND DISZIPLINENÜBERSICHT WETTKAMPFSYSTEM KINDERLEICHTATHLETIK 6

ist, hat in allen anderen Disziplinen jedes Kind die Möglichkeit, seinen Anteil zum Teamergebnis beizutragen. Es gehen jeweils die sechs besten individuellen Leistungen in die Wertung ein – unabhängig davon, ob ein Team aus sechs, sieben oder bis zu elf Kinder besteht. Jede und jeder ist wichtig! Während ein Kind im Hindernissprint seine Schnelligkeit einbringen kann, leistet ein anderes seinen (Punkt-)Beitrag in einer Wurfdisziplin, ein weiteres beim Springen usw. Die Ermittlung des Disziplinergebnisses für ein Team ist auf der jeweiligen Disziplinkarte unter Leistungsermittlung (ab Seite 14) erklärt. Gibt es ausschließlich Teamwertungen? In der U8-Kinderleichtathletik werden ausschließlich Teamsieger gekürt, während in der U10 die Möglichkeit eines Einzelmehrkampfes und zusätzlich in der U12 eine Einzelwertung gegeben ist. In Form von Einzel- und Mehrkampfwertungen wird hier die Brücke zur Jugendleichtathletik in der Altersklasse U14 geschlagen, in der zunehmend mehr Disziplinwertungen auf die Athleten von morgen warten. Wie wird ein Kinderleichtathletik-Wettkampftag vorbereitet? Unter „Organisation und Rahmenbedingungen“ (ab Seite 106) werden gezielt die organisatorischen Herausforderungen für Veranstalter und Wettkampfhelfer aufgegriffen. Neben den Disziplinkarten (ab Seite 14) ist das Regelwerk der Kinderleichtathletik durch die Deutsche Leichtathletik-Ordnung (Anhang 4) vorgegeben. Was sind Veranstaltungsserien und Ligen? Veranstaltungsserien und Ligen sind eine Reihe von mehreren Kinderleichtathletik-Wettkämpfen, bei denen am Ende ein Gesamtsieger der Serie bzw. Liga ermittelt wird. Jeder ausrichtende Verein hält an einemWettkampftag ein mit den anderen Vereinen abgestimmtes Disziplinenangebot für den Nachwuchs bereit. So werden über das Jahr gesehen mehrere Veranstaltungen nach dem Prinzip der Ranglistenwertung (s. Beispiele ab Seite 100) gewertet und ein Sieger der Wettkampfserie gekürt. Kooperieren Sie dazu am besten mit anderen interessierten Vereinen und den Kreisverantwortlichen. Ziel sollte es sein, gemeinsam Termine zu koordinieren und Disziplinen auszusuchen. 3.2 INKLUSIVE TIPPS UND ÜBERGREIFENDE HINWEISE Regeln für die Trainingsgruppe festlegen Wenn es möglich ist und das Einverständnis des Athleten bzw. den Eltern des Athleten vorliegt, können mit den zeitgleich trainierenden Trainingsgruppen Regeln festgelegt werden. Ziel der Regeln wäre es, die übrigen Athleten zu sensibilisieren, dass z.B. der hörbehinderte Athlet nicht wahrnimmt, wenn jemand von der Seite über die Bahn laufen möchte. Umgebung im Blick behalten Generell immer die Umgebung des Athleten im Blick behalten. Manche Hörbehinderte hören nicht, wenn z.B. ein Trainingskollege von hinten angelaufen kommt. Erkundung der Trainings- und Wettkampfstrecken Generell ist es hilfreich, die Trainings- oder Wettkampfstrecken im Vorfeld gemeinsam mit allen Kindern und Jugendlichen zu erkunden. Demonstration der Bewegungsaufgabe Ein besonderes Augenmerk sollte auf der Demonstration der Bewegungsaufgabe liegen. Dieser sollte, imHinblick auf die jeweilige Behinderung der Kinder, genügend Zeit eingeräumt werden. 3.3 DISZIPLINENÜBERSICHT UND -KONZEPT Die Disziplinenübersicht zur Wettkampfkonzeption der Kinderleichtathletik ist in die Teilkonzepte Lauf, Sprung, Wurf gegliedert. Die klassischen Ziel-Disziplinen der Jugendleichtathletik (ab U14) verlangen vorgelagerte Entwicklungsschritte – folgerichtig werden für die Grundausbildung unserer Kinder künftige Wettkampfdisziplinen in den Altersklassen U8, U10 und U12 als Zwischenetappen definiert. WETTKAMPFSYSTEM KINDERLEICHTATHLETIK 7

Das Lauf-Konzept Die Tabelle rechts gibt eine Übersicht über die Disziplinen für das vielfältige Laufen von Kindern im Alter zwischen 6 und 11 Jahren (neben dem bestehenden Angebot für die 12- und 13-Jährigen) – gegliedert in fünf Entwicklungsfelder: Vom „SchnellLaufen“ zum Sprint, vom „Über-Laufen“ zum Hürdensprint, vom „Staffel-Laufen“ zur Rundenstaffel, vom „Ausdauernd-Laufen“ zum Dauerlaufen und vom „Marschieren“ zum Gehen. Die Freude am Laufen, die Kinder in Sportvereine führt, wird in der Trainings- und Wettkampfleichtathletik in gewünschte Bahnen gelenkt. Während die 10- bis 11-Jährigen wie bisher über die 50-MeterDistanz an den Start gehen, wird das schnelle Laufen in den Altersklassen zuvor alters- und entwicklungsgemäß vorbereitet. Im 40-Meter-Sprint starten die 8- und 9-Jährigen wahlweise aus dem Hoch-, Dreipunkt- bzw. Kauerstart. Beim 30-Meter-Sprint der Altersklasse U8 lernen die Kinder bereits wichtige Abläufe und korrektes Wettkampfverhalten kennen (z. B. Warten, bis man an der Reihe ist; Reagieren auf das Startsignal). Der Hürdensprint ist als Schlüsseldisziplin fest verankert im leichtathletischen Wettkampfprogramm. Darauf vorbereitet werden die Jüngsten durch spannungsgeladene Hindernissprint-Staffeln und motivierende Organisationsformen, in die das schnelle Laufen und der Hindernislauf verpackt werden. Das durchgehende Prinzip lautet hier: Je älter die Kinder, desto länger die Laufstrecke, desto höher die Hindernisse und desto größer der stets konstante Abstand der Hindernisse zueinander. Das ausdauernde Laufen für Kinder wird in den unteren beiden Altersbereichen bei der Biathlon-Staffel mit Zielwurfaufgaben kombiniert. Zudem fordert der Transportlauf in der U10 ein möglichst gleichmäßig langes Laufen. Und in der U12 ist beim Crosslauf ein mit unterschiedlichsten Hindernissen versehener Parcours zu bewältigen. Auch das sportliche Gehen wird im Kinderbereich angebahnt, hier finden Gehwettbewerbe in Form von Staffeln in den beiden älteren Altersklassen (U10, U12) statt. In der Altersklasse U12 werden die 6 x 50-Meter- Staffel und die abschließende Verfolgungs-Staffel (6 x 800 m) zum Highlight. Bei der Ausdauer-Staffel wird die Startreihenfolge anhand der bis dahin erreichten Punktzahlen der Teams festgelegt. Nach der Gundersen-Methode startet das beste Team zuerst und wird von allen anderen „gejagt“: Das Sextett, dessen Schlussläuferin bzw. Schlussläufer zuerst die Ziellinie überquert, wird bei den 10- und 11-Jährigen Gesamtsieger des Wettkampftages. ABLAUF DER WETTKÄMPFE UND DISZIPLINENÜBERSICHT WETTKAMPFSYSTEM KINDERLEICHTATHLETIK 8 Reaktion und Schnelligkeit sind schon bei den 30-Meter-Sprints der 6- und 7-Jährigen gefragt, die bei guten Witterungsbedingungen auch auf dem Rasen möglich sind.

WETTKAMPFSYSTEM KINDERLEICHTATHLETIK 9 KINDERLEICHTATHLETIK JUGENDLEICHTATHLETIK U8 (w/m 6/7) U10 (w/m 8/9) U12 (w/m 10/11) U14 (w/m 12/13) Vom „Schnell-Laufen“ zum Sprint 30 m (aus verschiedenen Lagen) 40 m (Hoch-/Dreipunkt-/Kauerstart) 50 m (Tiefstart aus dem Block) 75 m Vom „Über-Laufen“ zum Hürdensprint Hindernissprint-Staffel (30 m) (Abstand: 3 – 5 m, Höhe 30 cm) Hindernissprint-Staffel (30 – 40 m) (Abstand: 4 – 6 m, Höhe 30 – 50 cm) Hindernissprint (30 – 40 m) Hindernissprint-Staffel (40 – 50 m) (Abstand: 5 – 7 m, Höhe 40 – 60 cm) Hindernissprint (40 – 50 m) 60 m Hürden Vom „Staffel-Laufen“ zur Rundenstaffel 4 x 50-m-Staffel 6 x 50-m-Staffel 4 x 75-m-Staffel Vom „Ausdauernd- Laufen“ zum Dauerlaufen Biathlon-Staffel (400 – 600 m) Biathlon-Staffel (600 – 800 m) Transportlauf Verfolgungs-Staffel (6 x 800 m) 800 m 3 x 800 m/3 x 1.000 m 800 m/1.000 m Crosslauf (1500 – 2500 m) 2.000 m Vom „Marschieren“ zum Gehen Geh-Staffel (3 x 400 m) Gehen (400 – 600 m) Geh-Staffel (3 x 600 m) Gehen (1000 m/2000 m) 2.000 m Gehen

Das Sprung-Konzept Die Tabelle rechts gibt einen Überblick über die Disziplinen für das Springen von Kindern im Alter zwischen 6 und 11 Jahren (und das bestehende Angebot für die Jugendlichen in der U14) – gegliedert in vier Entwicklungsfelder: Vom „Weit-Springen‘ zum Weitsprung, vom „Hoch-Springen“ zum Hochsprung, von „Mehrfachsprüngen“ zum Dreisprung und vom „StabSpringen“zum Stabhochsprung. Im Feld vom „Weit-Springen“ zum Weitsprung gilt es beim Zielweitsprung, in naheliegende, sichtbare Landezonen zu springen, um zunächst den dosierten Schnelligkeitseinsatz und die Sprunggewandtheit zu schulen. Später gilt es, zunehmend die Sprungweiten zu steigern. In der Weitsprung-Staffel der 8- und 9-Jährigen wird für das Team gekämpft: Wer weit springen und noch dazu schnell (an-)laufen kann, sammelt Punkte und gewinnt kostbare Zeit für sein Team. Zudem kann sich die U10 im Weitsprung in die Zone vergleichen. Die 10- und 11-Jährigen hingegen messen sich im klassischen Weitsprung zentimetergenau. Hierbei zählt nahezu jeder der insgesamt vier Versuche: Das Ergebnis ist die Summe aus den drei besten Versuchen. Niemand wird auf die Idee kommen, schon 6-Jährige zu einem Hochsprung rücklings über die Latte zu bewegen. Langfristig und motivationswirksam wird in einer Wettkampf-Leichtathletik für Kinder der in der Jugendleichtathletik bevorzugte Fosbury-Flop angelegt und zielführend vorbereitet. Die Spannung und bisweilen ABLAUF DER WETTKÄMPFE UND DISZIPLINENÜBERSICHT WETTKAMPFSYSTEM KINDERLEICHTATHLETIK 10 Anlaufen, abspringen, fliegen und nach und nach immer später landen – mit dem herausfordernden Ziel-Weitsprung werden die Jüngsten (U8) an das Springen in die Weite herangeführt.

WETTKAMPFSYSTEM KINDERLEICHTATHLETIK 11 Dramatik, die man erlebt, wenn die Latte unmittelbar nach der Überquerung liegenbleibt – oder fällt –, behalten wir den Kleinen nicht vor. Im Anforderungsprofil für die 10- und 11-Jährigen ist deshalb neben dem Hochsprung auch der Schersprung vorgesehen, bei dem in erster Linie Absprungstreckung und Schwungbeineinsatz gefragt sind. Dem vorgeschaltet sind Hochweitsprünge aus geradlinig-frontalem Anlauf über eine Latte in die Weitsprunggrube (U8 und U10). Anfangs kleine Sprünge bis hin zu zunehmend größeren, rhythmischen Sprungfolgen werden methodisch aufeinander aufbauend bei der Hinführung zum Dreisprung gefordert. Ebenfalls altersgemäß werden alle Mädchen und Jungen an das Springen mit dem Stab herangeführt. Unter Zuhilfenahme eines geeigneten KinderSprungstabs gilt es für die 6- und 7-Jährigen, vorgegebene Gräben zu überwinden. Anlaufen mit dem Stab, ihn zielgenau in einen vorgegebenen Bereich einstechen und das Erlebnis, sich tragen zu lassen, sind Inhalte bei den 8- bis 11-Jährigen – auch wenn hier zunächst alters- und entwicklungsgemäß der Stabsprung in die Weite im Vordergrund steht. KINDERLEICHTATHLETIK JUGENDLEICHTATHLETIK U8 (w/m 6/7) U10 (w/m 8/9) U12 (w/m 10/11) U14 (w/m 12/13) Vom „Weit-Springen“ zum Weitsprung Zielweitsprung Weitsprung-Staffel Weitsprung in die Zone Weitsprung Weitsprung Vom „Hoch-Springen“ zum Hochsprung Hoch-Weitsprung Hoch-Weitsprung (Scher-)Hochsprung Hochsprung Von „Mehrfachsprüngen“ zum Dreisprung Einbeinhüpfer-Staffel Wechselsprünge Fünfsprung Vom „Stab-Springen“ zum Stabhochsprung Stabsprung Stabweitsprung Stabweitsprung Stabhochsprung

Das Wurf-Konzept Die Tabelle rechts gibt einen Überblick über die Wurf-Disziplinen für Kinder im Alter zwischen 6 und 11 Jahren – diesmal gegliedert in drei Entwicklungsfelder: Vom „Schlagwurf“ zum Speerwurf, vom „Druckwurf“ zum Kugelstoß, und vom „Drehen und Werfen“ zum Diskuswurf. In einer Leichtathletik für die Jüngsten gilt es zum Beispiel, Wurfstäbe und Tennisringe zum sauberen Rotieren zu bringen, den Flatterball so zu werfen, dass der Schweif lange zu sehen ist, und die Vortex-Wurfrakete mit Kraft im Abwurf zum Heulen zu bringen. Mit den aufgeführten Disziplinen wird auch im Wurfbereich die Angebotspalette erweitert und neue Wurfsituationen und -geräte werden in das Wettkampfprogramm integriert. Bewährte und auch künftige neue Trainingsmaterialien können dabei zu Wettkampfgeräten werden. Es wird geworfen, was gut fliegt, bei den Jungen die Lust am Werfen erhält und den Mädchen Mut macht, mehr und mehr Wurfgeräte in die Hand zu nehmen. Für den wettkampfgemäßen Zugang von Kindern gilt: Landebereiche werden in offensichtliche, gut markierte Zonen bzw. Punktefelder unterteilt, die beim Disziplinablauf das sofortige und transparente Ermitteln von Wurf- und Stoßleistungen ermögABLAUF DER WETTKÄMPFE UND DISZIPLINENÜBERSICHT WETTKAMPFSYSTEM KINDERLEICHTATHLETIK 12 Nicht nur im Training, sondern auch im Wettkampf sammeln die Kinder wertvolle Bewegungserfahrungen, so auch mit dem Wurfring beim Drehwerfen.

lichen. Wirft ein Kind über die markierten Zonen hinaus, erfolgt die Punktvergabe trotzdem im weitergedachten Zonen-Rhythmus. Von insgesamt jeweils vier Versuchen kommen die drei punktbesten in die Wertung und bilden in der Addition das entsprechende individuelle Disziplinergebnis. Das Teamergebnis ergibt sich schließlich für die jeweilige Disziplin aus der Summe der sechs besten Einzelleistungen. Beim Schlagwurf entwickeln sich mit zunehmendem Alter die Anlauflänge und der Anlaufrhythmus. Die Jüngsten (U8) werfen aus der Schrittstellung. Der Anlauf in der U10 erfolgt bereits aus dem zentralen 3-Schritt-Rhythmus, während die Kinder in der U12 Anlaufrhythmus und -länge bereits frei gestalten. Der Beidarmige Druckstoß (U8) bereitet den Medizinballstoß aus dem 3er-Rhythmus für die 8- und 9-Jährigen (U10) aus der seitlichen Stoßauslage vor – eine Hand stößt, die andere führt. Der im Training der Kleinen und Großen nicht wegzudenkende Medizinball erfährt somit auch als Wettkampfutensil in der Kinderleichtathletik seine Renaissance. Beim Drehwurf werden die möglichen Beschleunigungswege schrittweise verlängert. Dem Wurf mit Tennisring, Fahrradreifen bzw. Fahrradmantel o. Ä. aus der Wurfauslage (U8) folgen Würfe aus der einfachen Drehung (U10) und schließlich der Wurf mit dem Kinderdiskus aus dem Ring mit bis zu 1 1/2-Drehungen (U12). WETTKAMPFSYSTEM KINDERLEICHTATHLETIK 13 KINDERLEICHTATHLETIK JUGENDLEICHTATHLETIK U8 (w/m 6/7) U10 (w/m 8/9) U12 (w/m 10/11) U14 (w/m 12/13) Vom Schlagwurf zum Speerwurf Schlagwurf (aus dem Stand) Schlagwurf (aus 3 m Anlauf) Schlagwurf (freier Anlauf) Speerwurf Ballwurf Vom ,,Druckwurf" zum Kugelstoß Beidarmiger Stoß Medizinballstoß (Kugel-)Stoß Kugelstoß Vom „Drehen und Werfen“ zum Diskuswurf Drehwurf (Wurfauslage) Drehwurf (einfache Drehung) Drehwurf (freie Ausführung) Diskuswurf Hammerwurf

U8 30 m VOM „SCHNELL-LAUFEN“ ZUM SPRINT WETTKAMPFIDEE Die Kinder sollen aus vorgegebenen Startpositionen bzw. nach vorgeschalteten Bewegungsaufgaben so schnell wie möglich eine 30-MeterStrecke laufen. Wer reagiert und beschleunigt besonders schnell? Welches Team erzielt die beste Gesamtzeit? WETTKAMPFKARTEN LAUFEN WETTKAMPFSYSTEM KINDERLEICHTATHLETIK 14

ABLAUF UND ORGANISATION Alle Kinder nehmen teil. Mit der Ausschreibung werden die Zahl der zu absolvierenden Läufe (2 oder 3) sowie Untergrund und Startposition bzw. vorgeschaltete Bewegungsaufgabe bekannt gegeben. Variationsmöglichkeiten sind z. B. » verschiedene Bodenverhältnisse (Rasen, Laufbahn usw.), » unterschiedliche Startpositionen (Hochstart; Start aus Bauch- oder Rückenlage; Start nach Bewegungsaufgabe, z. B. Laufen auf der Stelle, Schrittwechselsprünge am Ort; vorgegebene Blickrichtung; Kauer- oder Dreipunktstart; etc.). Alle Starts erfolgen ohne Startblock. Nach dem Kommando „Auf die Plätze!“ stellen sich die Kinder in Warteposition hinter die Startlinie und nehmen bei „Fertig!“ die geforderte Position ein bzw. beginnen mit der vorgeschalteten Bewegungsaufgabe und starten auf Signal (Startschuss oder Startklappe). LEISTUNGSERMITTLUNG Je 4 Kinder (oder mehr, je nach Zahl vorhandener Bahnen; jeweils 1 Kind pro Team) starten gleichzeitig. Bei einem Fehlstart wird der Lauf per Pfiff bzw. Startklappe abgebrochen. Der entsprechende Läufer wird altersgerecht ermahnt (keine Disqualifikation!). Als Fehlstart gilt, wenn ein Kind vor dem Startsignal ... » die vorgegebene Startposition aufgibt oder » die Startlinie überquert (während vorgeschalteter Bewegungsaufgabe). Die Laufzeiten werden für jedes Kind per Stoppuhr ermittelt und (auf Zehntel aufgerundet!) notiert. Jedes Teammitglied absolviert 2 bzw. 3 Läufe, die Zeiten aller Läufe jedes Kindes werden addiert. TIPPS AUS DER PRAXIS Demonstrieren Sie die vorgeschaltete Bewegungsaufgabe bzw. die Startposition – und geben Sie den Kindern Gelegenheit, die geforderten Lagen vor dem Start zu üben. Startkommando und Verhalten bei Fehlstarts sollten erläutert werden. Die vor dem ersten Lauf festgelegte Startreihenfolge sollte bis zum Ende beibehalten werden. Jedem Zeitnehmer sollte eine feste Bahn zugeordnet werden. TRAINERWISSEN Auf ein akustisches Signal zu reagieren und möglichst schnell aus unterschiedlichen Positionen zu beschleunigen, ist koordinativ anspruchsvoll und motivierend zugleich. Kinder sollen lernen, dass schnelles Reagieren, Beschleunigen, Laufen und Ins-Ziel-Kommen gut vorbereitet sein will – durch Aufmerksamkeit, Konzentration, Imitation und Üben. Bereits die Jüngsten sollen unter variantenreichen Wettkampfbedingungen mit dem dreigeteilten Startkommando im Sprint vertraut gemacht werden. BENÖTIGTE MATERIALIEN 4 Laufbahnen (mit Start- und Ziellinie) ggf. Bahnmarkierungen (z. B. Klebeband, Hütchen oder Pylonen) 1 Startklappe oder 1 Startpistole und 1 Pfeife 4 Stoppuhren WERTUNG Welches Team erzielt die schnellste Gesamtzeit? Das Teamergebnis ergibt sich aus der Summe der 6 besten Additionsergebnisse der Kinder. Die erzielten Teamgesamtzeiten werden in eine Rangfolge gebracht. WETTKAMPFHELFER 1 Helfer: Ansage und Startsignal 4 Helfer: Zeitnahme 1 Helfer: Ordner und Protokollführung WEITERE HINWEISE leichtathletik.de/jugend/kinderleichtathletik/ disziplin-uebersicht/bereich-lauf/u8-30-meter WETTKAMPFSYSTEM KINDERLEICHTATHLETIK 15

U10 40 m VOM „SCHNELL-LAUFEN“ ZUM SPRINT WETTKAMPFIDEE Die Kinder sollen aus einer frei gewählten Startposition auf ein akustisches Signal möglichst schnell star- ten und so schnell wie möglich eine 40-Meter-Strecke laufen. Welches Team erzielt die beste Gesamtzeit? – Wer kann zweimal hintereinander möglichst schnell laufen (A)? – Wer kann einmal besonders schnell laufen (B)? WETTKAMPFKARTEN LAUFEN WETTKAMPFSYSTEM KINDERLEICHTATHLETIK 16

ABLAUF UND ORGANISATION Alle Kinder nehmen teil. Die Startposition ist jedem Kind freigestellt, z. B. Hoch-, Kauer-, Dreipunkt- oder Tiefstart; alle Starts erfolgen ohne Startblock. Nach dem Kommando „Auf die Plätze!“ nehmen die Kinder die Warte- und bei „Fertig!“ die ruhende Startposition ein. Hiernach erfolgt das Startsignal. LEISTUNGSERMITTLUNG Der Ausrichter gibt den Wertungsmodus mit der Ausschreibung vor; dabei absolviert jedes Kind 2 Läufe. » A: Additionsergebnis Die Zeiten aus beiden Läufen eines jeden Kindes werden addiert und bilden das Einzelergebnis. » B: Bestergebnis Der jeweils schnellere Lauf eines Läufers ergibt dessen Einzelleistung. Je 4 Kinder (oder mehr, je nach Zahl vorhandener Bahnen; jeweils 1 Kind pro Team) starten gleichzeitig. Bei einem Fehlstart wird der Lauf per Pfiff, Rückschuss bzw. Startklappe abgebrochen. Der entsprechende Läufer wird altersgerecht ermahnt (keine Disqualifikation!). Als Fehlstart gilt, wenn ein Kind in der „Fertig“-Position vor dem Startsignal mit einem Körperteil (Fuß oder Hand) den Bodenkontakt verliert. Die Laufzeiten werden für jedes Kind per Stoppuhr ermittelt und (auf Zehntel aufgerundet!) notiert. TIPPS AUS DER PRAXIS Demonstrieren Sie die möglichen Startpositionen vor dem ersten Lauf. Startkommando und das Verhalten nach Fehlstarts sollten zu Beginn erläutert werden. Die vor dem ersten Lauf festgelegte Startreihenfolge sollte bis zum Ende beibehalten werden. Jedem Zeitnehmer sollte eine feste Bahn zugeordnet werden. TRAINERWISSEN Aufbauend auf den Anforderungen der U8-Variante sollen die Kinder unterschiedliche Startpositionen kennenlernen und das dreigeteilte Startkommando („Auf die Plätze – Fertig! – Los!“) verinnerlichen. Die Kinder sollen lernen, aus der ruhenden „Fertig“-Position in kürzester Zeit zu reagieren sowie impulsiv und kraftvoll zu starten. Es gilt, so schnell wie möglich zu beschleunigen und die erreichte Höchstgeschwindigkeit möglichst bis zur Ziellinie aufrechtzuerhalten. Die Kinder sollen sich unmittelbar nach dem Start aus der anfänglichen Oberkörpervorlage schnell in eine aufrechte Körperhaltung mit entsprechendem Knieeinsatz, Ballenlauf und gegengleichem Armeinsatz gelangen. Die freie Wahl der Startposition ermöglicht den Kindern einen eigenen Gestaltungsspielraum. Sie können so ihr Bewegungsverständnis und -gefühl aktivieren und weiterentwickeln. BENÖTIGTE MATERIALIEN 4 Laufbahnen (mit Start- und Ziellinie) ggf. Bahnmarkierungen (z. B. Hütchen oder Pylonen) 1 Startklappe oder 1 Startpistole und 1 Pfeife 4 Stoppuhren WERTUNG Welches Team erzielt die schnellste Gesamtzeit? Das Teamergebnis ergibt sich aus der Summe der 6 besten Einzelleistungen der Kinder (Variante A oder B). Die erzielten Teamgesamtzeiten werden in eine Rangfolge gebracht. WETTKAMPFHELFER 1 Helfer: Ansage und Startsignal 4 Helfer: Zeitnahme 1 Helfer: Ordner und Protokollführung WEITERE HINWEISE leichtathletik.de/jugend/kinderleichtathletik/ disziplin-uebersicht/bereich-lauf/u10-40-meter WETTKAMPFSYSTEM KINDERLEICHTATHLETIK 17

U12 50 m VOM „SCHNELL-LAUFEN“ ZUM SPRINT WETTKAMPFIDEE Die Kinder sollen aus dem Startblock startend schnellstmöglich auf das akustische Startsignal reagie- ren und so schnell wie möglich über eine 50-Meter-Strecke sprinten. Wer sprintet am schnellsten? Welches Team erzielt die beste Gesamtzeit? WETTKAMPFKARTEN LAUFEN WETTKAMPFSYSTEM KINDERLEICHTATHLETIK 18

ABLAUF UND ORGANISATION Alle Kinder nehmen teil. Der Start erfolgt aus dem Startblock: » Nach dem Kommando „Auf die Plätze!“ nehmen die Kinder die Startposition im Startblock ein (Kontakt der Füße mit den Blöcken, hinteres Knie auf dem Boden, beide Hände hinter der Startlinie auf dem Boden). » Mit dem „Fertig!“-Kommando wird das Gesäß bis leicht über Schulterhöhe angehoben; beide Füße haben Kontakt zum Startblock. » Das Startsignal erfolgt per Startpistole oder -klappe. LEISTUNGSERMITTLUNG Je 4 Kinder (oder mehr, je nach Zahl der Bahnen) starten gleichzeitig. Jedes Kind läuft einmal. Jedes Kind darf auf Wunsch auf die Zuhilfenahme eines Startblocks verzichten. Bei einem Fehlstart wird der Lauf per Pfiff, Rückschuss bzw. Startklappe abgebrochen. Der entsprechende Läufer wird altersgerecht ermahnt (keine Disqualifikation!). Als Fehlstart gilt, wenn ein Kind in der „Fertig“-Position bereits vor dem Startsignal zuckt oder mit einem Fuß den Kontakt zum Startblock bzw. mit einer Hand den Bodenkontakt verliert. Die Laufzeiten werden für jedes Kind per Stoppuhr (auf Zehntel aufgerundet) oder elektronisch (auf Hundertstel genau) ermittelt und notiert. TIPPS AUS DER PRAXIS Jedem Zeitnehmer sollte eine feste Bahn zugeordnet werden. TRAINERWISSEN Die Kinder sollen aus der ruhenden „Fertig“-Position auf ein akustisches Signal in kürzester Zeit reagieren, explosiv starten und maximal schnell beschleunigen. Aufbauend auf den koordinativen und konditionellen Anforderungen der U8- und U10-Disziplinen sollen die Kinder ihre Reaktions- und Beschleunigungsfähigkeiten verbessern und lernen, höchste Sprintgeschwindigkeiten abzurufen. Da jeder Teilnehmer nur einmal startet, sind gedankliche Vorwegnahme der Startphase und Konzentrationsfähigkeit von besonderer Bedeutung. Die Kinder sollen in diesem Alter lernen, (nach entsprechender Vorbereitungs-/Anleitungszeit) selbstständig zu agieren und z. B. den Startblock selbst einstellen können. Die Kinder sollen sowohl noch größere Sicherheit im Umgang mit dem dreigeteilten Startkommando („Auf die Plätze – Fertig! – Los!“) als auch Regelkenntnisse im Bereich Sprint erlangen. Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal zum olympischen „100- Meter-Sprint der Großen“ ist, dass die Kinder nicht disqualifiziert werden können. BENÖTIGTE MATERIALIEN 4 Laufbahnen (mit Start- und Ziellinie sowie Bahnmarkierungen) 1 Startklappe oder 1 Startpistole und 1 Pfeife 4 Stoppuhren oder 1 elektronische Zeitmessanlage WERTUNG Welches Team erzielt die schnellste Gesamtzeit? Das Teamergebnis ergibt sich aus der Summe der 6 besten Einzelleistungen der Kinder. Die erzielten Teamgesamtzeiten werden in eine Rangfolge gebracht. Auch Einzelwertung ist möglich. WETTKAMPFHELFER 1 Helfer: Ansage und Startsignal 4 Helfer: Zeitnahme 1 Helfer: Ordner und Protokollführung Diese Disziplin kann nach IWR/ nat. Bestimmungen durchgeführt werden. WEITERE HINWEISE leichtathletik.de/jugend/kinderleichtathletik/ disziplin-uebersicht/bereich-lauf/u12-50-meter WETTKAMPFSYSTEM KINDERLEICHTATHLETIK 19

U8 HINDERNISSPRINT-STAFFEL (30 m) VOM „ÜBER-LAUFEN“ ZUM HÜRDENSPRINT WETTKAMPFIDEE Die Kinder sollen als Staffel eine 30Meter-Hindernis- und -Flachsprintstrecke absolvieren. Welche Staffel legt innerhalb von 3 Minuten die längste Strecke zurück und sammelt dabei die meisten Punkte? WETTKAMPFKARTEN LAUFEN WETTKAMPFSYSTEM KINDERLEICHTATHLETIK 20 3 MIN

ABLAUF UND ORGANISATION Alle Kinder nehmen teil. Für jede Staffel auf 2 parallelen, 30 Meter langen Bahnen einen Hindernisparcours aufbauen und jeweils eine Umlaufstange 3 Meter vor den Startlinien aufstellen: » Hindernisstrecke: 4 bis 6 gleiche Hindernisse (maximal 30 cm hoch) mit jeweils gleichem Abstand (jeweils 3 bis 5 m, Anlauf zum ersten Hindernis 5 bis 7 m; s. Abbildung). Art, Höhe, Zahl und exakte Abstände der Hindernisse werden mit der Ausschreibung bekannt gegeben! Jedes Staffelteam stellt sich in möglichst gleicher Zahl hinter den gegenüberliegenden Startlinien auf. Der Startläufer überquert nach dem dreigeteilten Kommando die Hindernisbahn, umläuft das Wendemal, übergibt den Tennisring von hinten an den nächsten Läufer und stellt sich hinten an. Der Übernehmende bekommt das Gerät vor Erreichen des 1. Hindernisses. LEISTUNGSERMITTLUNG Bei einem Fehlstart wird der Lauf per Pfiff, Rückschuss bzw. Startklappe abgebrochen. Der entsprechende Läufer wird altersgerecht ermahnt (keine Disqualifikation!). Als Fehlstart gilt, wenn die Startposition („Fertig“-Position im Hochstart) vor dem Startsignal verlassen wird. Es gilt, innerhalb von 3 Minuten möglichst viele Punkte zu sammeln: Für jedes überlaufene Hindernis bzw. für jedes Hindernis, an dem auf der Flachstrecke vorbeigelaufen wurde, erhält die Staffel 1 Punkt. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, grundsätzlich bei korrektem Umlaufen des Umlaufmals jeweils 1 Punkt zu vergeben. Punktabzug erfolgt, ... » bei seitlichem Ausweichen an einem Hindernis auf der Hindernisbahn (1 Punkt pro Hindernis). » wenn die gegenüberliegende Malstange (und entsprechend die Gruppe) nicht umrundet wird (2 Punkte). » wenn es bei versäumter Malumrundung zusätzlich zum Frühstart bzw. Entgegenlaufen des übernehmenden Läufers kommt (3 Punkte). Umgefallene oder berührte Hindernisse werden nicht bestraft. TIPPS AUS DER PRAXIS Der Zeitnehmer sollte die letzten 10 Sekunden laut mitzählen. Für die Punktvergabe ist die jeweilige Position des aktuellen Läufers beim Schlusspfiff ausschlaggebend. TRAINERWISSEN Die Kinder sollen altersgemäß die Stabübergabe ,,von hinten‘‘ erlernen. Vielfältige und komplexe Anforderungen wie Startreaktion, beschleunigen und Geschwindigkeit reduzieren, Geräteübergabe oder Hindernisüberwindung sind zu bewältigen. Die motivierende und herausfordernde Staffel fördert neben motorischen auch soziale Kompetenzen. BENÖTIGTE MATERIALIEN 16 – 24 Kinderhürden, Bananenkartons o. Ä. 4 Hindernisstangen/Umlaufmale 4 Tennisringe, Staffelstäbe o. Ä. 1 Stoppuhr 1 Startklappe oder 1 Startpistole und 1 Pfeife WERTUNG Welches Team sammelt innerhalb von exakt 3 Minuten die meisten Punkte? Die erzielten Teampunktzahlen werden in eine Rangfolge gebracht. WETTKAMPFHELFER 1 Helfer: Ordner und Startsignal 1 Helfer: Zeitnahme und Protokollführung 4 Helfer: Aufstellen der Hindernisse, Ermittlung der Punkte und Übergabekontrolle WEITERE HINWEISE leichtathletik.de/jugend/kinderleichtathletik/disziplin- uebersicht/bereich-lauf/u8-hindernissprint-staffel-30-m WETTKAMPFSYSTEM KINDERLEICHTATHLETIK 21

U10 HINDERNISSPRINT-STAFFEL (30 – 40 m) VOM „ÜBER-LAUFEN“ ZUM HÜRDENSPRINT WETTKAMPFIDEE Die Kinder sollen als Staffel eine 30- bis 40-Meter-Hindernis- und -Flachsprintstrecke absolvieren. Welche Staffel legt innerhalb von 3 Minuten die längste Strecke zurück und sammelt dabei die meisten Punkte? WETTKAMPFKARTEN LAUFEN WETTKAMPFSYSTEM KINDERLEICHTATHLETIK 22 3 MIN

ABLAUF UND ORGANISATION Alle Kinder nehmen teil. Für jede Staffel auf 2 parallelen, 30 bis 40 Meter langen Bahnen einen Hindernisparcours aufbauen und jeweils eine Umlaufstange 3 Meter vor den Startlinien aufstellen: » Hindernisstrecke: 4 bis 6 gleiche Hindernisse (30 bis 50 cm hoch) mit jeweils gleichem Abstand (jeweils 4 bis 6 m, Anlauf zum ersten Hindernis 6 bis 8 m; s. Abbildung). Art, Höhe, Zahl und exakte Abstände der Hindernisse werden mit der Ausschreibung bekannt gegeben! Jedes Staffelteam stellt sich in möglichst gleicher Zahl hinter den gegenüberliegenden Startlinien auf. Der Startläufer überquert nach dem dreigeteilten Kommando die Hindernisbahn, umläuft das Wendemal, übergibt den Tennisring von hinten an den nächsten Läufer und stellt sich hinten an. Der Übernehmende bekommt das Gerät vor Erreichen der 1. Hürde. LEISTUNGSERMITTLUNG Bei einem Fehlstart wird der Lauf per Pfiff, Rückschuss bzw. Startklappe abgebrochen. Der entsprechende Läufer wird altersgerecht ermahnt (keine Disqualifikation!). Als Fehlstart gilt, wenn die Startposition („Fertig“-Position im Hochstart) vor dem Startsignal verlassen wird. Es gilt, innerhalb von 3 Minuten möglichst viele Punkte zu sammeln: Für jedes überlaufene Hindernis bzw. für jedes Hindernis, an dem auf der Flachstrecke vorbeigelaufen wurde, erhält die Staffel 1 Punkt. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, grundsätzlich bei korrektem Umlaufen des Umlaufmals jeweils 1 Punkt zu vergeben. Punktabzug erfolgt, ... » bei seitlichem Ausweichen an einem Hindernis auf der Hindernisbahn (1 Punkt pro Hindernis). » wenn die gegenüberliegende Malstange (und entsprechend die Gruppe) nicht umrundet wird (2 Punkte). » wenn es bei versäumter Malumrundung zusätzlich zum Frühstart bzw. Entgegenlaufen des übernehmenden Läufers kommt (3 Punkte). Umgefallene oder berührte Hindernisse werden nicht bestraft. TIPPS AUS DER PRAXIS Der Zeitnehmer sollte die letzten 10 Sekunden laut mitzählen. Für die Punktvergabe ist die jeweilige Position des aktuellen Läufers beim Schlusspfiff ausschlaggebend. TRAINERWISSEN Anknüpfend an die U8-Disziplin soll das risikofreudige, schnelle und flache Überlaufen der Hindernisse erlernt werden. Die Kinder sollen die Unterschiede im rhythmischen Überlaufen der Hindernisse kennenlernen. Neben dem ,,Wir- Gefühl‘‘ kommt der Teamaufstellung eine wachsende Bedeutung zu. Dabei ist neben dem individuellen Bewegungskönnen auch die Stabübergabe wichtig. BENÖTIGTE MATERIALIEN 16 – 24 Kinderhürden, Bananenkartons o. Ä. 4 Hindernisstangen/Umlaufmale 4 Tennisringe, Staffelstäbe o. Ä. 1 Stoppuhr 1 Startklappe oder 1 Startpistole und 1 Pfeife WERTUNG Welches Team sammelt innerhalb von exakt 3 Minuten die meisten Punkte? Die erzielten Teampunktzahlen werden in eine Rangfolge gebracht. WETTKAMPFHELFER 1 Helfer: Ordner und Startsignal 1 Helfer: Zeitnahme und Protokollführung 4 Helfer: Aufstellen der Hindernisse, Ermittlung der Punkte und Übergabekontrolle WEITERE HINWEISE leichtathletik.de/jugend/kinderleichtathletik/disziplin- uebersicht/bereich-lauf/u10-hindernissprint-staffel-30-40-m WETTKAMPFSYSTEM KINDERLEICHTATHLETIK 23

U10 HINDERNISSPRINT (30 – 40 m) VOM „ÜBER-LAUFEN“ ZUM HÜRDENSPRINT WETTKAMPFIDEE Die Kinder sollen aus einer frei gewählten Startposition auf ein akustisches Signal möglichst schnell starten und so schnell wie möglich über eine 30- bis 40- Meter Hindernisstrecke laufen. Wer läuft am schnellsten? Welches Team erzielt die beste Gesamtzeit? WETTKAMPFKARTEN LAUFEN WETTKAMPFSYSTEM KINDERLEICHTATHLETIK 24

ABLAUF UND ORGANISATION Alle Kinder nehmen teil. Die Kinder absolvieren nach dem dreigeteilten Kommando „Auf die Plätze! Fertig! Los!“ einen Hindernissprint von 30 bis 40 Meter. Die Startposition ist jedem Kind freigestellt, z. B. Hoch-, Kauer-, Dreipunkt- oder Tiefstart; alle Starts erfolgen ohne Startblock. Auf jeder Bahn werden jeweils 4 bis 6 gleiche Hindernisse (30 bis 50 cm hoch) mit jeweils gleichem Abstand (jeweils 4 bis 6 m, Anlauf zum ersten Hindernis 6 bis 8 m; s. Abbildung) aufgestellt. Art, Höhe, Zahl und exakte Abstände der Hindernisse werden mit der Ausschreibung bekannt gegeben! LEISTUNGSERMITTLUNG Die Laufzeiten werden per Stoppuhr (auf Zehntel aufgerundet) oder elektronisch (auf Hundertstel genau) ermittelt und notiert. Bei einem Fehlstart wird der Lauf per Pfiff, Rückschuss bzw. Startklappe abgebrochen. Der entsprechende Läufer wird altersgerecht ermahnt (keine Disqualifikation!). Als Fehlstart gilt, wenn ein Kind in der „Fertig“-Position vor dem Startsignal mit einem Körperteil (Fuß oder Hand) den Bodenkontakt verliert. Für jedes Hindernis, dem seitlich ausgewichen oder welches absichtlich umgestoßen wird, wird dem entsprechenden Läufer 1 Strafsekunde auf die Laufzeit aufgeschlagen. Umgefallene oder berührte Hindernisse werden nicht bestraft. Der Ausrichter gibt den Wertungsmodus mit der Ausschreibung vor; dabei absolviert jedes Kind 2 Läufe. » A) Additionsergebnis: Die Zeiten aus beiden Läufen eines jeden Kindes werden addiert und bilden das Einzelergebnis. » B) Bestergebnis: Der jeweils schnellere Lauf eines Läufers ergibt dessen Einzelleistung. TIPPS AUS DER PRAXIS Demonstrieren Sie die möglichen Startpositionen vor dem ersten Lauf. Startkommando und das Verhalten nach Fehlstarts sollten zu Beginn erläutert werden. Die vor dem ersten Lauf festgelegteStartreihenfolge sollte bis zum Ende beibehalten werden. Jedem Zeitnehmer sollte eine feste Bahn zugeordnet werden. Hoch- und Kauerstart stellen die entwicklungsgemäße Form dar und sind zu bevorzugen. TRAINERWISSEN Die Kinder sollen nach dem Startkommando explosiv starten. Dabei sollen sie bis zum ersten Hindernis maximal beschleunigen und die Hindernisse mit gleichbleibendem Rhythmus risikofreudig, flach und schnell übersprinten. BENÖTIGTES MATERIAL 4 oder mehr Laufbahnen (mit Start- und Ziellinie) 20 Kinder-Hürden o. Ä. 4 oder mehr Stoppuhren oder 1 elektronische Zeitmessanlage 1 Startklappe oder 1 Startpistole und 1 Pfeife WERTUNG Die Additions- oder Bestergebnisse werden in eine Reihenfolge gebracht und Ranglistenpunkte vergeben. Das Teamergebnis ergibt sich aus der Summe der 6 besten Einzelleistungen der Kinder, die in eine Rangfolge gebracht werden. WETTKAMPFHELFER 1 Helfer: Ansage und Startsignal 4 oder mehr Helfer: Zeitnahme Protokollführung 1 Helfer: Aufstellen der Hindernisse WEITERE HINWEISE leichtathletik.de/jugend/kinderleichtathletik/disziplin- uebersicht/bereich-lauf/u10-hindernissprint-30-40-m WETTKAMPFSYSTEM KINDERLEICHTATHLETIK 25

U12 HINDERNISSPRINT-STAFFEL (40 – 50 m) VOM „ÜBER-LAUFEN“ ZUM HÜRDENSPRINT WETTKAMPFIDEE Die Kinder sollen in 6er-Staffelteams eine 40- bis 50-Meter-Hindernis- und -Flachsprintstrecke absolvieren. Welche Staffel absolviert die Strecke am schnellsten? WETTKAMPFKARTEN LAUFEN WETTKAMPFSYSTEM KINDERLEICHTATHLETIK 26

ABLAUF UND ORGANISATION Je 6 Kinder bilden ein Staffelteam. Für jede Staffel auf 2 parallelen, 40 bis 50 Meter langen Bahnen einen Hindernisparcours aufbauen und jeweils eine Umlaufstange 3 Meter vor den Startlinien aufstellen: » Hindernisstrecke: 4 bis 6 gleiche Hindernisse (40 bis 60 cm hoch) mit jeweils gleichem Abstand (jeweils 5 bis 7 m, Anlauf zum ersten Hindernis 7 bis 9 m; s. Abbildung). Art, Höhe, Zahl und exakte Abstände der Hindernisse werden mit der Ausschreibung bekannt gegeben! Von jedem Staffelteam stellen sich je 3 Kinder hinter den gegenüberliegenden Startlinien auf. Der jeweils dritte Läufer auf der Hindernisstrecke (= Schlussläufer) wird mit einem Leibchen farblich markiert. Der Startläufer überquert nach dem dreigeteilten Kommando die Hindernisbahn, umläuft das Wendemal, übergibt den Staffelstab von hinten an den nächsten Läufer und stellt sich hinten an. Der Übernehmende bekommt das Gerät vor Erreichen der ersten Hürde. LEISTUNGSERMITTLUNG Die Laufzeiten werden per Stoppuhr ermittelt und (auf Zehntel aufgerundet) notiert (Stopp, sobald der markierte Läufer die Start-/Ziellinie nach seinem zweiten Lauf überquert). Bei einem Fehlstart wird der Lauf per akustischem Signal abgebrochen. Der Fehlstarter wird altersgerecht ermahnt (keine Disqualifikation). Als Fehlstart gilt, wenn die Startposition („Fertig“-Position im Hochstart) vor dem Startsignal verlassen wird. Es werden Strafsekunden vergeben, wenn ... » einem Hindernis auf der Hindernisbahn seitlich ausgewichen wird (1 Sekunde). » die gegenüberliegende Malstange (und entsprechend die Gruppe) nicht umrundet wird (2 Sekunden). » es bei versäumter Malumrundung zusätzlich zum Frühstart bzw. Entgegenlaufen des übernehmenden Läufers kommt (3 Sekunden). TRAINERWISSEN Die Kinder sollen altersgemäß den „fliegenden“ Staffelwechsel mit Übergabe von hinten festigen. Die jeweils Ablaufenden sollen auf der Hindernisstrecke den sich bietenden Raum bis zur ersten Hürde ausnutzen, um sich dem „fliegenden Wechsel“ zu nähern, d. h., den Staffelstab möglichst ohne Geschwindigkeitsverlust anzunehmen und weiterzulaufen. Die Kinder sollen ein Bewegungsverständnis für den Einsatz von Schwung- und Nachziehbein gewinnen. Gehören mehr als 6 Kinder zum Team, sollten Trainer und Kinder gemeinsam entscheiden, wer an der Disziplin teilnimmt. Dabei obliegt die letzte Entscheidung dem Trainer, der diese gut begründen können sollte. Nicht teilnehmende Kinder sollten das Team anfeuern. BENÖTIGTE MATERIALIEN 16 – 24 Kinderhürden, Bananenkartons o. Ä. 4 Hindernisstangen/Umlaufmale 4 Staffelstäbe o. Ä. 2 Stoppuhren 1 Startklappe/-pistole und 1 Pfeife 2 Leibchen oder Markierungsbänder WERTUNG Welches Staffelteam absolviert den Parcours am schnellsten? Die erzielten Teamzeiten werden in eine Rangfolge gebracht. WETTKAMPFHELFER 1 Helfer: Ordner und Startsignal 2 Helfer: Zeitnahme und Protokollführung 4 Helfer: Übergabekontrolle, Vergabe von Strafzeiten und Aufstellen der Hindernisse WEITERE HINWEISE leichtathletik.de/jugend/kinderleichtathletik/disziplinuebersicht/bereich-lauf/u12-hindernissprint-40-50-m WETTKAMPFSYSTEM KINDERLEICHTATHLETIK 27

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